Euronotruf 112

Über die seit 1991 europaweit einheitliche Notrufnummer 112 kann zu jeder Zeit die professionelle Hilfe von Feuerwehr und Rettungsdienst in Anspruch genommen werden. Der Notruf ist auch aus dem Mobilfunknetz garantiert kostenfrei und kann ohne Vorwahl gewählt werden.

Die 112 funktioniert in allen EU-Staaten, der Schweiz, Island und Norwegen sowie in weiteren EU-Nachbarstaaten wie Bosnien-Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro, der Republik Moldau, Russland, Serbien, Türkei und der Ukraine.

Der Notruf verbindet den Hilfesuchenden automatisch mit der nächstgelegenen Notrufzentrale. Bitte versuche Ruhe zu bewahren und beende auf keinen Fall eigenständig das Telefonat!

Notrufmissbrauch
Bereits vor dem Annehmen des eigentlichen Anrufs sind dem Disponenten die (unterdrückte) Rufnummer, Name und Adresse des Anschlussinhabers ersichtlich. Telefonzellen zeigen darüber hinaus sofort ihren Standort an.

Wer eine Notlage vortäuscht oder den Notruf missbraucht, wird gemäß § 145 Abs. 1 StGB mit Freiheitsstrafe von bis zu einem Jahr bestraft.

Handyortung
Kann der Hilfesuchende keine Hinweise auf seinen aktuellen Aufenthaltsort geben, besteht die Möglichkeit einer Handyortung. Diese kann über WhatsApp, die Polizei oder den zuständigen Mobilfunkprovider erfolgen.
Nicht zögern!

Hab keine Angst die Notrufnummer 112 zu wählen! Der Disponent führt Dich gezielt durch das Gespräch und erfragt dabei alle für den Einsatz relevanten Informationen nach einem standardisierten Ablauf.

Beantworte die Fragen möglichst knapp und präzise. Die Daten werden während dem Gespräch elektronisch im Einsatzleitrechner erfasst. Dieser alarmiert im Anschluss automatisch die Rettungsmittel der nächstgelegenen Feuer- und Rettungswachen, welche sich schnellstmöglich auf den Weg zu Dir begeben.

Ein Großteil der für den Disponenten wichtigen Informationen lassen sich in den sogenannten „Fünf W“ zusammenfassen:

Wo ist der Einsatzort?

Gib die genaue Adresse (Stadtteil, Straße, Hausnummer, Stockwerk) an und beschreibe Besonderheiten bei der Zufahrt (Hinterhof, Parkanlagen, Kilometerangabe und Fahrtrichtung auf Autobahnen).
Wenn Du nicht ortskundig bist frag einen Passanten! Je genauer die Angaben sind, desto schneller trifft Hilfe ein!

Was ist passiert?

Beschreibe kurz und präzise was genau passiert ist.
„Es brennt in der Wohnung…“
„Es kam zu einem Verkehrsunfall zwischen einem LKW und Motorrad…“
„Mein Mann hat stechende Schmerzen in der Brust…“

Wie viele Verletzte?

Teile die Anzahl der Verletzten mit.
Sind bei einem Brand noch Personen im Gebäude eingeschlossen?
Ist noch jemand im verunfallten PKW eingeklemmt?

Welche Art von Verletzungen gibt es?

Bitte nenne uns die Art der Verletzung oder Erkrankung.
Ist der Patient bei Bewusstsein? Blutet er stark? Gibt er starke Schmerzen an?

Warten auf Rückfragen!

Beende auf keinen Fall eigenständig das Telefonat!
Erst wenn alle Fragen beantwortet sind beendet der Disponent das Gespräch!

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Notruf für Menschen mit Beeinträchtigungen

Für Menschen mit einer Sprach- oder Hörbeeinträchtigung besteht die Möglichkeit über die Notrufnummer 112 ein Notruf-Fax an die nächstgelegene Rettungsleitstelle zu senden. Nach erfolgter Disposition und Alarmierung der Einsatzkräfte bestätigt der Disponent den Notruf mit einem Antwort-Fax.

Notruf-Fax
Tipp
Das Notruf-Fax sollte für mögliche Notfälle bereits vorausgefüllt in der Nähe des Faxgerätes aufbewahrt werden. So kann im Ernstfall wertvolle Zeit gespart werden.