Kurz „LöWaRüHa“

Großbrand in einem Industriebetrieb. Es erfolgt ein massiver Löschangriff bei dem Minute für Minute mehrere tausend Liter Wasser-Schaum-Gemisch in das Objekt gepumpt werden. Neben dem wieder austretenden Löschwasser ist auch eine Kontamination und Umweltgefährdung durch wassergefährdende Stoffe nicht auszuschließen.

Für solche oder ähnliche Fälle hält die Feuerwehr Düsseldorf am Standort Kaiserswerth seit Ende 2005 die Sonderkomponente Löschwasserrückhaltung, kurz „LöWaRüHa“ vor.

Der Löschwasserrückhalte-Zug besteht aus Führungsfahrzeug (MTF), Löschfahrzeug (LF 20/6-TS) und dem Gerätewagen-Löschwasserrückhaltung (GW-L2). Der Zug bildet vor Ort einen separaten Einsatzabschnitt und arbeitet vollkommen autark.

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Löschwasserrückhalte-Zug

Konzept und Aufbau

1 – Eintreffen an der Einsatzstelle

Aus einer brennenden Lagerhalle tritt kontaminiertes Löschwasser aus. Um eine Ausbreitung über die Kanalisation zu verhindern, werden gefährdete Kanaleinläufe umgehend abgedichtet. Es kommen spezielle „Gullieier“ und Schachtabdeckungen zum Einsatz.

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Über den Handgriff lässt sich das Gulliei mit Pressluft aufblasen

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Die Schachtabdeckung wird mit Wasser befüllt

2 – Errichten der Infrastruktur

Die Wasserversorgung von der nächstgelegenen Wasserentnahmestelle zum Löschfahrzeug wird hergestellt. Der Maschinist des Löschfahrzeugs leuchtet die Einsatzstelle aus und stellt die Stromversorgung für die später folgenden Tauchpumpen sicher.

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Aufbau der Löschwasserversorgung

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Einspeisung des Löschfahrzeugs und ausleuchten der Einsatzstelle

3 – Auslegen des Doppelkammerschlauchs

Von einer der Haspeln wird der Doppelkammerschlauch abgerollt und großräumig ausgelegt. Um die Hohlräume zwischen der Auflagefläche des Doppelkammerschlauchs und dem Untergrund (Asphalt, Pflastersteine) zu verschließen, wird ein spezielles Pulver unter dem Schlauch verteilt. Bei Kontakt mit Wasser quillt dieses zu einer geleeartigen, selbstabdichtenden Masse auf.

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Auslegen des Doppelkammerschlauchs

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Ausbringen des sogenannten „Dichtquell“-Pulvers

4 – Befüllen der Schlauchkammern

Der Doppelkammerschlauch wird an die Füllarmatur angeschlossen und mit Spanngurten gesichert. Über mindestens zwei der durch das Löschfahrzeugs eingespeisten Zubringerleitungen beginnt nun der Befüllvorgang. Über die Absperrorgane kann der Zufluss in die einzelnen Kammern reguliert und somit das Aufrichten des Doppelkammerschlauchs gesteuert werden.

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Angekuppelte Füllarmatur mit zwei Zubringerleitungen

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Der Doppelkammerschlauch richtet sich eigenständig auf

5 – Aufbau der Faltbehälter

Zwei Faltbehälter mit je 5.000 Litern Fassungsvermögen werden als Puffer aufgebaut. Aufgrund der komplizierten Röhrenkonstruktion mit zahlreichen Schraubverbindungen ist der Aufbau leider sehr Zeit- und Personalintensiv. Ein Austausch durch selbstaufrichtende Auffangbecken wären hier wünschenswert.

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Erfahrungsgemäß werden mindestens…

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…fünf (!) Einsatzkräfte für den komplizierten Aufbau benötigt

6 – Abpumpen des Löschwassers

Die erste Tauchpumpe wird zum Umfüllen des kontaminierten Löschwassers in Stellung gebracht. Eine Abwassertauchpumpe mit Kellersaugkorb kann ergänzend eingesetzt werden. Zum Eigenschutz wird ein leichter Chemikalienschutzanzug und umluftunabhängiger Atemschutz getragen.

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Abwassertauchpumpe (ATP-20) mit Kellersaugkorb

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Leichter Chemikalienschutz zum Eigenschutz